…und ein weiterer Augenschmaus.

Oktober 29, 2006 um 8:23 pm | Veröffentlicht in Bilder | Hinterlasse einen Kommentar

So, mal wieder was zum anschauen. Neue Bilder vom Patrik aus den Alpen und vom Dominik aus dem alten Schottland und seinen Burgen.

 zu den Bilder….

…die Alpen part II

…Stirling Castle

Und auch der liebe Bernie zieht mit seinem 1. Monatsbericht aus Sanary nach…

Oktober 24, 2006 um 5:30 pm | Veröffentlicht in Monatsberichte | 1 Kommentar
  1. Monatsbericht von Bernie Wienk-Borgert

 

Es ist der 15. September 2006, 21.49 Uhr am Bahnhof von Toulon. In das helle Licht des Bahnhofs fährt langsam ein sich aus dem Dunkeln windender TGV der französischen Bahn. Im Zug selbst befinden sich nur noch wenige Reisende während hingegen das viel zu kleine Gepäckfach noch recht gut gefüllt ist. Unter den Reisenden ist auch ein 1,80 großer schlanker junger Mann, der eingeschüchtert und etwas nervös wirkt. Schon lange bevor der Zug überhaupt den Bahnhof erreicht hat steht er auf und sammelt seine Taschen ein. Einen riesigen überdimensionalen Koffer, eine volle Tennistasche, einen Rucksack und eine Pflanze in seiner Hand, die er wie sein Augapfel schützt.

Der Zug hält, Der Junge steigt aus, er schaut sich um und entdeckt einen weiteren schon etwas  älteren Mann mit weißem Haar und einem freundlich dreinschauendem Blick. Der Junge hört etwas von Bernard aus dem Mund des Mannes sprechen und sagt freundlich Oui.

 

Die Szene beschreibt den Anfang des in Frankreich stattfinden True-Live-Romans aus dem Hause Wienk-Borgert. Und der Protagonist selbst erzählt daraufhin seine Lebensgeschichte die er in einem Jahr Frankreich oder besser gesagt in einem Jahr Sanary sur Mer erlebt. Es ist eine kritische Dokumentation über sein Leben, seine Arbeit, sein Verhalten und seine Gefühle. Es ist ein Roman für alle die gemütlich vom Lehnsessel aus erleben wollen, wie spannend doch so ein Jahr sein kann. Und nebenbei ist es natürlich auch ein Monatsbericht für den SFD. J

Der Anfang ist also gemacht. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass der weißhaarige Mann der Chef des Centre Azur ist. Francois sein Name.

Mich erwartet meine erste Nacht in einem neuem Bett und mein erstes Wochenende in einer neuen Umgebung. Über die Gegend und das Städtchen lässt sich relativ viel schreiben, denn Sanary sur Mer ist kein unbekannter Fleck für Deutsche. Wenn man die vielen Tausenden deutschen Urlauber im Sommer abzieht, haben hier schon zu Beginn des 2. Weltkriegs Literaturgrößen wie Thomas Mann und Bertolt Brecht gelebt und gewirkt. Sanary, das im Sommer 45 000 Mann starke Erholungsgebiet, liegt direkt an der Côte d’Azur und ist nicht weit entfernt von Toulon und Marseille. Im Hinterland überrascht den Besucher eine unglaublich hügelige Landschaft mit einigen sehr schönen und steilen Bergen. Und natürlich wird Sanary allen Vorstellungen von Mittelmeerraum und provencalischem Flair gerecht. Olivenbäume, Weinstöcke, Pinien und Palmen, Hafen und das Meer prägen das Bild der Stadt und der Umgebung. Das Centre selbst besteht aus 6 Komplexen (Bureau, Essenssaal mit Küche, Forum, Auberge, Mas und „Zeltdorf“) und ist zu Fuß ungefähr 6 Minuten vom Meer entfernt. Das Mas ist das älteste Gebäude des Centre und gleichzeitig die Wohnung für die zwei Zivis. Anschauenswert ist dieser Teil des Centre allerdings immer nur dann wenn wir einmal im Monat den Großputztag haben und es danach wieder richtig heimisch aussieht. Kommen wir nun dank meiner hervorragenden Überleitung zum „Wir“, denn ich bin hier zum Glück nicht ganz alleine, sondern darf meine Zeit mit Dominik verbringen. Er stammt gebürtig aus Polen und wohnt in Kassel, worum ich ihn schon sehr bemitleide. Dominik, denn ich jetzt auch hier Domme nennen darf, ist ein sehr ruhiger, eher wortloser Typ, der sehr gern Tennis spielt und hier richtig große Ziele für das Jahr hat. So konnte ich mich im Gegensatz zu Ihm noch nicht dazu aufraffen in eine Sprachschule zu gehen und ich gewinn hier so langsam den Eindruck, dass er, wahrscheinlich im Kontrast zu früher, jedes Mädel auf seinem Weg nach ihrer Nummer fragt um „angeblich“ Kontakte zu knüpfen. Aber ich muss gleichzeitig auch zugeben, dass diese Situationen doch meist immer sehr komisch sind und ich immer bestens amüsiert werde. Was kann man noch zum Centre und unserem Leben hier sagen. Wir haben ein eigenes Auto (einen weißen kleinen tiefergelegten Rover, der keine Stoßdämpfer mehr besitzt, der aber echt riesig Spaß macht) und dürfen dieses auch immer dann benutzen wenn wir gerade Lust und haben und wir es gebrauchen können. Beschränkt wird diese Freiheit durch das Gebot vom Chefe, den Radius der Autofahrt auf grade mal 20 km zu beschränken. Doch ganz ehrlich: Sind schon weiter gefahren und sind grad am ausreizen.

Zu den Mitarbeitern kann Ich nur sagen, dass es ein lustiger buntgemischter Haufen aus sehr netten aber auch sehr kindischen Menschen ist. Wir haben hier zwei Frauen, von denen eine schon weit über 35 Jahre alt ist und von unserem Vorgänger treffender Weise als der Deutsche Uschi-Typ bezeichnet wurde. Das andere Mädel ist über 20 und die Tochter des italienischen Hampelmanns Claudio. Beide sind so unterschiedlich vom Charakter her und doch glaub ich, dass sie ohne einander nicht auskommen würden. Claudio ist der Stimmungsmacher in der Küche, wobei er sich Mittel benützt, die nicht immer zu einem erwachsenem Mann passen. Sein Lieblingsspaß ist es mit Korken andere abzuschmeißen und zusammen mit Laurent, dem chéf de la plonge (Spülenchef) Jacques den Gärtner zu ärgern, der allerdings schon ein paar mal ausgerastet ist und alle angeschrieen hat.

Dann gibt es da noch die beider Köche Maurice und den anderen Laurent, der gleichzeitig auch noch 2. Chef, bzw. 2. Sklavenantreiber ist. Für ihn ist es ganz wichtig, dass man sauber und schnell arbeitet. Dann hat man auch keine Probleme mit ihm und kann mit ihm über alles reden. Wir müssen hier 5 Tage die Woche arbeiten und haben dann 2 Tage Pause. Zumindest ist es so im Winter, denn ich glaube im Sommer, wenn hier die Hölle los ist, werden auch diese Tage gestrichen oder eingeschränkt.

Wenn ich nun unsere persönliche Situation beschreiben müsste, dann fällt mir als erstes ein, dass wir doch sehr gravierende Startprobleme mit unserer Freizeit hatten. Nix los in Sanary, noch keine Ahnung wo und was es in der Umgebung gibt und auch noch keine weiteren Kontakte mit anderen vermischten sich zu einem Gefühl der Hilflosigkeit. Doch momentan sind wir drauf und dran unsere Freizeit zu füllen. Strand liegen im Oktober, Sport (vielleicht auch im Verein) und Treffen mit Willfried. Dank dieser zweiten überaus gelungenen Überleitung kann ich gleich erklären wer denn dieser mysteriöse Willfried ist.

Ein Schriftsteller. Ein Journalist. Ein Produzent. Ein Lebemann.

Verdienen tut er sein Geld mit Artikeln, Gedichten, Romanen und Produktionen fürs Fernsehen. Allerdings glaube ich, dass er schon eine Menge Geld hat, denn er lebt fast das ganze Jahr hier unten und im Winter will er dann mim Segelschiff in die Karibik fahren?!

Wir hocken oft bei Ihm in der Wohnung, die direkt am Strand liegt, schauen aufs Meer und unterhalten uns über wichtige und unwichtige Sachen im Leben. Mit Ihm gestalten wir auch unser Weekend-Programm, denn dank ihm konnten wir auf einem Live-Musik-Festival in Marseille als VIP’s rumlaufen. Ich fahr aber auch oft viel Fahrrad mit Willfried, muss mir es aber immer öfters gut überlegen, denn er hat ein Rennrad und ist dementsprechend haushoch überlegen, gegenüber meinem MTB.

Ein weiteres Problem ist der Urlaub über Weihnachten, denn Weihnachten und Silvester ist immer die Zeit, in der behinderte Menschen hier im Centre ihren Urlaub verbringen. Schön für uns wäre allerdings, wenn wir zuhause das Fest erleben könnten und so müssen wir noch in die Schlacht Zivis gegen Chefe ziehen, die mit dem Sieg des Urlaubs enden wird. Hoffentlich.

 

Soviel nun also zu meinem ersten Monatsbericht, dem aber noch weitere Folgen werden.

Wie ihr nun alle gesehen habt, geht es mir und dem Domme den Umständen entsprechend gut und ihr braucht euch auch keine Sorgen um uns zu machen. Das Jahr wird ein Kinderspiel und ich merke von Tag zu Tag mehr meine wahnsinnig fortschreitenden Französischkenntnisse. Toute à l’heure 

Bernhard

Dominik 1. Monatsbericht

Oktober 23, 2006 um 5:19 pm | Veröffentlicht in Monatsberichte | Hinterlasse einen Kommentar

Monatsbericht Nr.1

 

Hallo Zusammen. Ein Monat ist bereits vergangen und ich habe jede Menge zu berichten. Doch ich will niemanden langweilen und meinen Beitrag so kurz wie möglich halten. Mal schauen, ob das gelingtJ

Am 15.9 bin ich von Köln nach Edinburgh geflogen, wo mich mein Vorgänger, der noch 2 Tage in Schottland bleiben sollte, mit dem Auto abgeholt hat. Er hat mich bis zum Hostel nach Stirling gefahren und mir dann auch meine zukünftige Heimatstadt und meinen Arbeitplatz gezeigt und mich den Kollegen vorgestellt. Eigentlich dachte ich noch vor der Anreise, dass ich ins Hostel nach Edinburgh  käme, aber es ist doch alles etwas anders gelaufen.

Erst einmal zu meinem Arbeitsgeber dem Syha: Syha steht für Scottish Youth Hostel Association und ist ein Dachverband mit über 60 Jugenherbergen, die in ganz Schottland verteilt sind. Ich darf mir quasi aussuchen, wann und in welcher Jugendherberge ich arbeiten möchte. In Edinburgh wurden diesen Monat zwei der alten Hostels geschlossen, in denen ich eigentlich als erstes arbeiten sollte. Ein neues Hostel wurde eröffnet, doch erstmal müssen die Kollegen sich dort selber zurechtfinden, bevor sie mich dort einführen wollen. So wurde hier entschlossen, mich erst einmal nach Stirling zu schicken. Und das war eine sehr gute Entscheidung, wie ich finde.

Stirling liegt nicht weit weg von Edinburgh und ist umso näher an Glasgow. Gleich hinter Stirling beginnen so langsam die Highlands. Stirling selbst ist eine Stadt von 41.000 Einwohnern und zählt damit schon zu den größeren Städten Schottlands. Es bietet alles, was jemand in meinem Alter braucht: Jede menge Pubs und Discos, Bürgerking und Mcdonald’s, Fitnesscenter und ein riesiges Einkaufszentrum. Und das Beste daran ist, dass mein Hostel direkt in der Altstadt liegt, keine 3 Minuten weit weg vom ersten Pub und der Einkaufszone. Gleich neben dem Hostel befinden sich auch die ersten Touristenattraktionen, wie ein altes Gefängnis und Stirling Castle. Das Hostel selbst ist hinter der Fassade einer alten Kirche gebaut.

Und jetzt zu meiner Arbeit. Ich hatte ja eigentlich erwartet hier im Hostel zu arbeiten, Wäsche zu waschen, Betten zu machen, zu putzen und hinter Rezeption zu stehen. Falsch gedacht. Hier in Stirling sitzt die Hauptverwaltung des Syha und auch deren IT Department. Im IT Department werden die Homepages der Hostel und alle anderen Sachen rund um PC und Internet verwaltet. Und genau da arbeite ich. Mit 3 netten Kollegen sitze ich hinter dem Schreibtisch vor meinem Laptop und bin den ganzen Tag im Internet. Der Job gefällt mir richtig gut und meine Kollegen, vor allem mein Chef Mark, sind sehr freundlich. Ich darf unter anderem Internetseiten gestalten und Graphiken designen, was auch vorher schon sowieso beides zu meinen Hobbys gehört hat. Somit kann ich hier mein Hobby zum Beruf machen. Das Büro liegt ca. 5 Minuten zu Fuß weit weg vom Hostel.

Mit dem netten Bürojob ist es allerdings dann zu ende, wenn ich das Hostel wechsel. Und das werde ich mit Sicherheit auch noch öfters tun in meinem Jahr hier drüben. Denn wenn man im Hostel selbst arbeitet, dann hat man mehr Kontakt zu den Gästen, als man es im Büro hat. Und durch das Wechseln lerne ich viel von Schottland kennen.

Mein Arbeitstag beginnt offiziell um 9:00 Uhr Morgens und endet um 17 Uhr. Doch gleich am ersten Tag hat mir mein Chef gesagt, dass ich kommen kann, wann es mir recht ist. Mein Vorgänger war vor 10 Uhr nicht anzutreffen im Büro. Na ja, um einen guten Eindruck zu machen, versuchen ich es noch vor 10 Uhr zu schaffen, aber um ganz ehrlich zu sein, um 9 Uhr war ich noch nie daJ Ich arbeite auch nicht nur die ganze Zeit im Büro. Ab und zu fahre ich mit einem anderen Mitarbeiter zu verschiedenen Hostels in Schottland, denen wir Lieferungen vorbeibringen. Wenn ich auf den Firmenwagen angemeldet bin, dann werde ich dies auch zukünftig alleine mit dem Auto erledigen. Ein wenig anstrengend waren die letzten Wochen aber schon, weil ich mit ein paar Kollegen eines der oben genannten Hostel komplett leer räumen musste. Hat schließlich 7 Tage gedauert und war super anstrengend. Und ende diesen Monats steht das nächste Hostel in Edinburgh an. Ich werd’s schon überleben. Dafür hab ich heute die Nachricht bekommen, dass mein Design für ein Hostelguide über alle Hostels des Syha übernommen wird, welcher zukünftig in allen Hostels für die Reisenden bereitgestellt wird. Da fühlt man sich gleich besser, weil man so langsam das Gefühlt bekommt, dass die Arbeit die man leistet anerkannt und gelobt wird.

Zu meinen Kollegen und vor allem zu meinem Chef habe ich ein super Verhältnis. Mein Chef, der aussieht wie Homer Simpson und auch überall auf seinem Schreibtisch Dinge wie Tassen und Kalender von dien Simpsons besitzt, versucht mir meine Arbeit und meinen Aufenthalt so einfach und angenehm wie möglich zu machen. Wenn ich Urlaub haben will, dann kann ich das sogar noch einen Tag vorher anmelden und wenn mir die Arbeit nicht so wirklich gefällt, dann sucht er sofort etwas anderes für mich heraus. Wenn er mal nicht meinen Namen singt oder irgendwelche Späße macht, dann versorgt er seine Mitarbeiter mit Süßigkeiten oder mit Kaffee. Hier Duzt man übrigens sofort jeden, den man trifft. Auch die höchsten Manager werden von allen mit Vornamen angesprochen. Die meisten Nachnamen kenne ich gar nicht.

Es gibt auch ein Leben außerhalb der Arbeitszeit. Hier im Hostel habe ich mein eigenes Zimmer mit Bad, Fernseher und w_lan (Aktueller Stand vom 22.10.: mein Fernseher ist gestern implodiert, tja…). Die Angestellten hier im Hostel sind größtenteils in meinem Alter und ich habe mich schon gut mit ihnen angefreundet. 2 Jungs wohnen selbst hier im Hostel und sind meine direkten Zimmernachbarn. Abends sitzen wir oft gemeinsam hinter der Rezeption im Büro, gucken Fernsehen und Quatschen, wenn sie gerade ihre Schicht haben. Wenn sie frei haben, dann gehen wir ab und zu in die nahe gelegenen Pubs, wo wir Livemusik und ein paar Bierchen genießen. Ansonsten verbringe ich meine Freizeit im Fitnesscenter oder mit Einkaufen und Kochen. Denn anders als in deutschen Jugendherbergen werden hier fast nie Mahlzeiten vom Hostel gestellt. Nur wenn große Gruppen hier wohnen wird gekocht. Ansonsten muss jeder Gast selber für sein leibliches Wohl sorgen und darf zum Kochen die hier in den Hostels übliche Self-Catering-Kitchen benutzen, welches eine Küche für Jedermann ist. Groß genug, um dort mit andern Gästen gleichzeitig die herrlichsten Gerichte zu kochen. Dabei kommt man auch oft mit Gästen aus aller Welt ins Gespräch, was mir sehr viel Spaß macht. Auch das Kochen selber macht mir Spaß, und irgendwann muss man es ja mal lernen. Vorher hat das ja meine liebe Mutti für mich gemacht, doch jetzt muss ich selber ran und ich muss sagen, dass ich schon einige Fortschritte gemacht habe.

Mit den Gästen kommt man, wie schon erwähnt, oft ins Gespräch und es kommt auch vor, dass man mit ihnen abends etwas unternimmt. Vor allem im September waren hier viele Abiturjahrgänge aus Deutschland zu Besuch, mit denen ich Abends was unternommen habe, aber auch einzelne Gäste aus Deutschland und der Schweiz habe ich schon ins Nachtleben Stirlings eingeführt. Für Deutsche ist man hier als Zivi total die Attraktion, denn es interessiert einfach jeden, wie man denn an solch einen Job herangekommen ist. Die meisten Schüler wissen einfach gar nicht, dass ein Zivildienst im Ausland überhaupt möglich ist.

Von Schottland an sich habe ich auch schon sehr viel gesehen. War schon in Edinburgh, Aberdeen und in mehreren anderen Städtchen in den Highlands. Ein altes Castle, was schon im Film „Die Ritter der Kokosnuss“ von Monty Python als Setting hergehalten hat, habe ich vorletzten Sonntag besucht und diesen Dienstag war ich mit Simon, einem meiner Zimmernachbarn, und seinem Freund die Highlands besteigen. 900m hoch sind wir geklettert und es war wirklich ein schönes Erlebnis das Gipfelkreuz zu erreichen und einen Schluck Whisky auf den Erfolg zu trinken. Leider sah man wegen dem Nebel dort oben keine 5m weit und der Wind war eisig kalt, aber gerade das hat die Tout zu einem Abenteuer gemacht.

Von den Schotten habe ich bisher einen sehr guten Eindruck erhalten. Hier grüßt sich jeder auf der Straße und fragt gleich, wie’s einem geht, obwohl man sich nicht kennt. Die meisten sprechen auch ein sehr verständliches Englisch, doch es gibt auch Schotten mit einem schrecklichen Akzent, bei dem man sehr genau zuhören muss, um ihn zu verstehen. Mittlerweile hab ich mich schon gut daran gewöhnt.

Noch eine Kleinigkeit über die Schotten am Rande. Hier wird sehr viel Wert auf Sicherheit gelegt. Jeder Polizist, jeder Straßenarbeiter, ja sogar jeder Radfahrer und Jogger trägt hier eine typisch neon-gelbe Warnweste. Und es gibt eine richtige Kollektion dieser „Westen“. Es gibt sie als Polo-Shirts, T-Shirts, Regenjacken, Mäntel und in allen anderen möglichen Formen (wobei sie ja dann keine Westen mehr sind. Ihr wisst schon, was ich meine). Verrückt, oder?

 

So, ich merke, dass ich so langsam mal ein Ende finde muss. Ich könnte noch so viel schreiben, aber ich will keinem den Spaß am Lesen weiterer Berichte verderben, indem ich sie endlos lang verfasse. Also ziehe ich jetzt mal mein Fazit über den vergangenen Monat:

Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich hier so schnell einleben werde und so schnell Kontakt zu anderen Jugendlichen in meinem Alter finde. Ich dachte, dass es am Anfang schwierig sein wird, sich an die Arbeit zu gewöhnen und dass ich mich oft langweilen werde, doch es kam alles ganz anders. Habe mich bisher noch fast gar nicht gelangweilt und sehr viel Spaß mit meinen Kollegen gehabt. Bereits in den ersten Wochen habe ich schon viel von Schottland gesehen und viel unternommen. Die Arbeit macht von Tag zu Tag mehr Spaß und ich fühle mich hier immer wohler. Wirklich Negatives hab ich noch nicht erlebt und von Heimweh bleibe ich weiterhin verschont. Ich muss sagen, dass ich mir fast keinen schöneren Zivildienst vorstellen kann, als diesen hier. Das einzige, was nicht hundert Prozent passt, ist das Wetter, was sich wohl jeder denken kann, aber auch hier muss ich sagen, dass es bisher genau so viele sonnige Tage gab, wie regnerische. Der vergangene September war Schottlands wärmster verzeichneter September überhaupt. Glück gehabt. Aber bald kommt der Winter und dann wird sich alles ändern. AHHHHH!!!!!

 

Dominik Senk

 

Ich habe die Highlands bezwungen.

Oktober 17, 2006 um 5:32 pm | Veröffentlicht in Bilder | 3 Kommentare

Hallo,

hab so eben die Highlands bezwungen. Bin heute mit Simon, einem Arbeitskollegen und Zimmernachbarn und seinem Freund in die Berge gefahren, um ein wenig Freiheit zu wittern. Sind 900 m hoch gestiegen und oben angekommen konnte man keine 5 m weit gucken und der Wind war eisig kalt. Trotzdem war es ein super Ausflug und eine gute Gelegenheit, Schottland von seiner wahren Seite kennenzulernen. Am Gipfelkreuz gab es dann den wohl verdienten Single-Malt-Whisky.

Ein paar Bilder habe ich auch mitgebracht.

…zu den Bildern.

Mfg Dominik

Jonas 1. Monatsbericht aus Saintes

Oktober 12, 2006 um 5:12 pm | Veröffentlicht in Monatsberichte | 1 Kommentar

So nun ist es endlich soweit fuer meinen ersten Bericht aus Saintes!

Fangen wir erstmal mit der Anreise an… Da die Flugverbindungen in dieser Region nicht die besten sind, musste ich mich mit einer langen Zugreise zufrieden stellen. Mit mehreren Zuegen war ich ingesamt etwa 14 Stunden unterwegs bis ich endlich in Saintes ankam wo der Herrbergsvater M. Olivier mich mit dem Dienstwagen, einem grossen Sprinter, abholte. Mein Zimmer wurde mir dann auch gleich gezeigt und ich konnte mich dort erstmal zwei Tage lange ausruhen und mich einrichten, was sehr angenehm war nach so einer langen Reise. Meine Zimmer hat eine angenehme Groesse und dazu ein eigenes Bad was sehr erfreulich ist.

Am naechsten Tag um 9:00 Uhr war dann gleich mein erster Dienstbeginn und mir wurden erstmal meine generellen Tatigkeiten erklaert und gezeigt, wie z.B. Essenssaal putzen, Flur wischen, Kuechenarbeit, etc… So wird einem also gedankt wenn man als Freiwilliger in eine Jugendherrberge geht… allerdings muss man sowas auch mal mit machen nach meiner Meinung! Und in Wirklichkeit ist es garnicht so schlimm da die Hauptsaison vorbei ist und ich selten mehr als 2-3 Stunden am Tag arbeite. Ausserdem wurde ich vor einigen Tagen in die Rezeption eingewiesen und das ist eine Menge Spass! Die arbeitszeiten sind zwar laenger aber dafuer ist es umso spannender da jeder Gast der kommt einfach eine neue Herrausforderung ist. Da muss man sich dann halt irgendwie mit seinem, bis jetzt noch maessigem Franzoesisch ‚durchschlagen‘ aber man fuehlt sich dann gleich viel besser wenn man das geschafft hat!
Meine 7 Mitarbeiter sind alle richtig nette Leute und mit ihnen zu arbeiten macht eigentlich auch Spass, allerdings ist der Altersunterschied ein wenig zu gross fuer meinen geschmack um etwas mit ihnen in der Freizeit zu unternehmen. Die Juengste ist mitte-bis-ende 20 und der Rest 40 und drueber… und da ich im Gegensatz zu den meisten anderen Auslands-FSJlern, wenn ich mich recht errinnere, alleine in einer Stadt bin, ist meine Freizeit auch sehr einseitig… das liegt natuerlich nicht nur an dem Alter meiner Mitarbeiter, aber insgesamt kommen hier einfach kaum Junge Leute hin da Saintes nunmal eine kleine historische Stadt ist und nicht ein Surferparadies wie z.B. Biarritz. Die positive Seite an dem ist allerdings, dass ich keine andere Wahl habe als Franzoesisch zu reden und somit dann profitieren werde… Zudem werde ich mich jetzt bei einem Franzoesischkurs und bei einem Sportverein anmelden in der Hoffnung, dass ich mehr Kontakt zu lokalen Leuten haben werde und damit ich einfach was zu tun habe.
 
Eine richtig klasse Sache war, als mir mein Chef vier von meinen freien Tagen zusammen gelegt hat und ich die Gelegenheit genutzt habe um die Gegend etwas zu erkunden. Fuer die Tage bin ich dann mit dem Zug runter nach Biarritz gefahren. In der Jugendherberge dort habe ich dann Phillip (auch vom Sfd) besucht der da sein FSJ macht. Das war wirklich eine super Zeit einfach aus dem Grund, dass ich mal wieder was anderes sehen konnte und wieder ein wenig Kontakt zu jemandem in meinem Alter hatte. Viel erkunden und ‚sight seeing’ habe ich allerdings nicht gemacht, da ich die meiste Zeit im Wasser surfen war, sofern es Wind und Wellen erlaubt haben. Einen Tagesausflug nach Hossegor, eine kleine Stadt am Atlantik,  haben wir auch gemacht, allerdings auch nur weil dort die Quicksilver Pro Surf Weltmeisterschaft war. Das war ein riesen Event mit den weltbesten Surfern und war auf alle Faelle ein Erlebnis!
 
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ganz erholsam und gemuetlich hier ist weil einfach nicht soviel los ist, andererseits ist es aber auch teilst langweilig fuer meinen Geschmack. Das kommt aber auch daher, dass ich normalerweise ein etwas action-reicheres Leben fuehre.
Naja das war dann jetzt mein Schlusswort und ich werde jetzt einfach hoffen, dass die naechsten Monate mehr erlebnisreich und nicht so einsam werden…

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